Montag, 30. Dezember 2013

Jahresrückblick

Studium:
Januar/Februar: Präpkurs Teil 2. Habe es geliebt. Das und die süße Anatomin.
bis September: Physikumsvorbereitung, bestanden mit 1,0.
Oktober-Dezember: Erster Klinikblock. Klausuren mit 1,5 bestanden, kann aber de facto nichts.
November: Präpkurs wieder, diesmal als Tutor. I love it! Die Anatomen machen mir ein unwiderstehliches Angebot.
Dezember: habe eine neue Doktorarbeit! Nach dem Stress mit Doktormutti von neulich und dem Angebot aus der Anatomie war die Sache dann klar.

Sport:
April: entdecke das Laufen wieder. Staffel beim Hamburg Marathon.
Gesamtkilometer: 25,1
Mai: 59,6 km - laufe nur 1 - 2 mal in der Woche, schaffe aber immerhin fast 15 km am Stück.
Juni: 71,4 km - laufe meist 2 mal die Woche, selten 3 mal. Mache bei einem Stadtlauf mit, 7,5 km  in 43:30 min.
Juli: 74,1 km - ähnlich wie Juni, laufe vorwiegend nachts wegen der Hitze.
August: 98,5 km - langsam sieht es nach was aus, ich merke erste Fortschritte. Die Zeiten ändern sich nicht unbedingt, aber das Training strengt mich nicht mehr so an.
September: 74,3 km - ein Scheißmonat. Bin zweimal krank und mit Yasmin ist es vorbei, bevor es richtig anfangen konnte.
Oktober: 96,5 km - erster Halbmarathon: 2 h 11 min. Zufrieden.
November: 114 km - laufe meist 3 mal die Woche, und fast jede Woche ist eine Strecke mit mehr als 15 km dabei. Unter anderem das Testrennen I, 15 km in 1:27 h
Dezember: 115,6 km - mit Testrennen II, 20 km in 1:58 h. Ich glaube, das mit dem Marathon krieg ich hin. Anmeldung ist abgeschickt.

Renntempo: knapp unter 6 min. Zuletzt bei den Testrennen jedenfalls.
Tempo für kürzere Dauerläufe: 6:30
Tempo für lange Läufe: zwischen 6:50 und 7:10, je nach Strecke. Auf meiner Heimrennstrecke eher unter 7 Minuten, weil schön flach. Bei meinen Eltern eher mehr, da sind Steigungen drin.

Fazit: kann so weitergehen. Und den Marathon krieg ich dann auch noch hin.

Übersicht über die Wochenkilometer seit Trainingsbeginn:



Freitag, 27. Dezember 2013

Besser!

Nach dem ich gestern aus diversen Gründen fast einen Vollknall gekriegt hatte, stand heute mal wieder ein richtig langer Lauf an.

Strecke: 19,5 km
Zeit: 2 h 17 min, macht die üblichen 7 min/km, wobei es mir gar nicht so langsam vorkam.

Bisschen müde war ich am Ende, aber das ist nach der dritten Laufrunde in vier Tagen wohl gestattet, vor allem, wenn man bedenkt, dass es vorher recht wenig war.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

2. Weihnachtsfeiertag

...meiner Meinung nach völlig überflüssig. Heiligabend und 1. Feiertag sind doch schlimm genug tuns doch auch.
Heute Essen gehen mit Oma und ich wünsche mir seit Trainingsbeginn erstmalig ernsthaft, wieder Alkohol zu trinken. Viel davon. SEHR VIEL.

Dann Nachricht aus einem unbekannten Universum von Yasmin:
Sie hofft, ich habe es ohne Blessuren überstanden, hätte ein wenig Liebe und Wärme zu spüren gekriegt und ich soll mich umarmt fühlen.

Das mach ich, Yasmin.
Ich sitze auf dem Sofa und fühle mich von dir umarmt.
Eine Vorstellung, die mir irgendwie den Tag rettet.

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Feiertage

...halten mich nicht vom Laufen ab.
Im Gegenteil: jetzt gerade.

Also:
Strecke: 10,9 km
Zeit: 1:18 h; 7:09 min/km

Gerade richtig nach der schnellen Tour von gestern Morgen.
Finster wars im Übrigen, hier draußen aufm Land ist das ja SO dunkel, das vergesse ich Stadtpflanze immer wieder. Aber schön war das. Allein im stockdustern, also wirklich jetzt, Licht ganz aus, nur so bisschen helle Fenster von den Häusern, die mehrere hundert Meter weit weg sind, mäuschenleise und nur alle 5 Minuten mal ein Autoscheinwerfer.
Ich möchte am liebsten noch mal los.

Kochen für Anatomen

Nach der Bescherung gestern abend kam heute noch ein Geschenk.
Mama legte mir einen Rehrücken hin und bat mich, die Faszien von den Muskeln abzumachen. Irgendwo fanden sich auch noch Skalpell und Pinzette (nein, vorher nicht im Präpkurs benutzt, alles sauber und frisch) - und dann mal los.
Ich schnell mein Anatomiebuch rausgeholt und nochmal die autochthone Rückenmuskulatur wiederholt, während ich selbige essfertig herrichtete.
Rehe haben nicht groß andere (Rücken-)Muskeln als wir. Auf der Dorsalseite fand ich jedenfalls nichts mir Unbekanntes, lateraler und medialer Trakt, M. splenius, M. semispinalis, M. iliocostalis, Mm. spinales. Nicht anwesend: M. longissimus dorsi, aber der liegt ja so weit lateral, dass er vielleicht einfach an einem anderen Stück des Rehs dran war, nicht an dem Rückenstück, das nun in unserem Ofen brät.
Auf der Ventralseite eindeutig zu identifizieren der M. psoas. major. Darüber ein Muskel, den ich tatsächlich nicht kannte: Er verlief von der Ventralseite der Wirbel zu den Rippen, übersprang dabei zwei Segmente. Oder hab ich das am Menschen nur nie gesehen?

Ab Januar ist ja wieder Präpkurs mit Eröffnung des Thorax. Da schau ich mal nach. Oder frage die niedliche Tierärztin, die im gleichen Insitut promoviert wie ich.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Heiligabend...

...neigt meine Familie zu einer kollektiven Depression. Besonders schlimm ist es dann, wenn die Omas da sind. Am allerschlimmsten ist es aber, wenn meine Tante da ist, deswegen wird sie schon nicht mehr eingeladen.
Und da ich (Pharma bestanden!) jetzt weiß, dass Antidepressiva eine ziemlich lange Latenz haben, bis sie wirken, hat sich der Plan, großzügig welche in den Kaffee zu kippen, leider erledigt. Außerdem weiß ich nicht, ob der Wirkstoff hitzeresistent ist.
Heute ist es aber nicht ganz so schlimm, denn es kommt kein Besuch. Stattdessen ignorieren meine Eltern den Festtag mehr oder weniger.
Papa sitzt am Telefon und ruft seine Freunde an. Gerade erklärt er, dass der stattgehabte Frost und die längerwerdenden Tage schon reichen, dass sie Tauben anfangen zu balzen. Dann verkündet er, dass ihm die längerwerdenden Tage auch gefallen und dass der Januar für ihn blauweiß gestreift ist.
Das finde ich dann doch niedlich.
Um auf das Problem mit der Depression zurückzukommen: Wenn ich schon nichts ins Essen mischen kann, muss ich das anders lösen. Alkohol ist dieses Jahr schließlich auch nicht mehr, sonst habe ich das Problem immer mit zwei guten Flaschen Rotwein bekämpft. Eine für Papa, eine für mich.
Lasse mich also von den Feiertagen nicht beeindrucken und gehe exzessiv laufen (sowieso nötig nach den eher dürftigen letzten drei Wochen). Plane also für diese Woche mit 41 km. Das ist zu den 26-30 km von "sonst immer" doch mal ein Anfang.

Heute morgen:
Strecke: 7 km
Zeit: 43:20 min, 6:10 /km
Wetter: 10 °C mit Sturm
War ein kleines bisschen widerlich, hatte zwar zwei Scheiben Toast gefrühstückt, aber trotzdem son ein kleines Kohlenhydratemangel-Kreislauf-hat-kein-Bock-Tief nach 20 Minuten. Ging dann zum Glück einen Kilometer später aber wieder.

Jetzt bin  ich zufrieden und angenehm müde. Und in einer Woche ist Silvester.
In dem Sinne: Frohe Weihnachten.

Montag, 23. Dezember 2013

Sonntagsstandard

Gestern gelaufen:

Strecke: 16 km
Zeit: 1:51:20, 7 min/km
Wetter: zeichnete sich durch bestechende Ekelhaftigkeit hinsichtlich Regen und Wind aus. Dafür aber warm.

Mal so überlegt: 15 km waren vor einem halben Jahr noch echt ne Leistung für mich. So mit hinterher müde und 3 Tage Pause nötig.
Und jetzt ist das sowas von normal. Und eigentlich müsste ich meinen Sonntagslauf ab jetzt dauerhaft bei 20 km ansetzen. Werde ich auch.

Samstag, 21. Dezember 2013

Inspiration für Anfänger

Wie wäre das? Ich sammel mir jeden Tag (zumindest an denen ohne Laufen) einen Zettel von meinem Block und greife 3 - 5 zufällige Stifte aus meiner Schublade. Mit dem Material muss ich dann was machen - innerhalb von 3 Stunden.

Kam darauf, nachdem meine Freundin in Berlin mir ein rundes Stück Pappe, einen goldenen Edding und einen schwarzen Fineliner hinlegte. Mehr nicht. Es wurde dann eine Taschenuhr daraus. War irgendwie lustig, wie man aus fast nix doch so viel machen kann.

Thema der jeweiligen Zeichnung: gibts nicht, einfach abstrakt losgekringelt.

Mal sehen.

Freitag, 20. Dezember 2013

Laufen in Berlin

Bin ja gerade im Urlaub, also, das heißt: verlängertes Wochenende bei einer Freundin in Berlin. War mit ihr denn auch zusammen laufen (nachdem ich diese Woche wegen der Klausuren nichts gemacht habe).

Strecke: knapp 10 km
Zeit: 65 min, 6:35 /km

Hinter der Charité kamen wir auch lang, da standen Ärzte und machten Lungenkonsil.
Gestern abend Weihnachtsmarkt, bin aber standhaft geblieben und habe es bei Kinderpunsch belassen. Gab schließlich schon nach der Klausur am Mittwoch einen Prosecco aus der Dose und dann noch Bratapfelpunsch. Bestanden habe ich auch, sogar pervers gut, wenn man meinen tatsächlichen Kenntnisstand bedenkt. Also: von den Prüfungen kriegt man höchstens Staatsexamen, aber wird keine gute Ärztin. Das muss ich mir irgendwie anders aneignen, aber wozu hab ich denn jetzt 3 Monate frei, wenn nicht dafür. Abgesehen vom Dasein als Anatomie-Tutor, Physikums-Nachhilfetante, Autorin (endlich mal meinen Roman fertig schreiben) und Läuferin (Marathon in 135 Tagen...).

Jetzt gerade: glücklich-entspanntes rumliegen. Was so vier Tage raus und mal entspannen nicht ausmachen. Nach dem Stress der letzten Wochen jedenfalls goldrichtig. Draußen kracht es ab und an - Silvester rückt näher. DAS MACHT MICH GLÜCKLICH!!!!

Montag, 16. Dezember 2013

Mehr Glück als Verstand - epische Dummheit

Habe irgendwie die Klausuren über die Bühne gekriegt heute, ich weiß nicht wie, aber ich denke, es hat gereicht. Umweltmedizin gabs schon ein Ergebnis - satt bestanden. Würde sagen, gut geraten. Gelernt hab ich ja nich so richtig.
Peinlich, eigentlich.

Richtig schlimm wurde es dann später auf der Weihnachtsfeier der Anatomen, erst habe ich mit Yasmin gekuschelt, dann hat die mir erzählt, wie scheiße alles bei ihr ist und dann hatte sie mich am Ende völlig morsch und ich hab sie um einen Abschiedskuss gebeten. Idiot, ich.
Wollte sie natürlich nicht. Hat mich dann aber in den Arm genommen und mir gesagt, normal wäre das kein Ding, aber sie wäre zu durch den Wind, um das zuzulassen.
Jaaa super, wuhuiii, machte die Hoffnung, da bin ich wieder.

Hab zwischendrin Yasmin um Rat gefragt, wie ich mich wieder aufrappeln soll, ich häng ja son bisschen in den Seilen, hab kein Bock mehr zu lernen etc. Kenne solche Phasen - bisher hab ich in solchen Phasen immer gesagt, tschüss denn, ich bin denn mal weg und hab zugesehen, dass ich Land gewann.
Das geht jetzt nicht.
Ich hab lange dafür gekämpft, um Ärztin werden zu dürfen. Jetzt bin ich hier, endlich, und es läuft ja auch gut. Ich steh zu dieser Entscheidung, nach wie vor, war die beste, die ich treffen konnte. Ich will diesen Beruf. Ich will nirgendwo anders hin.
Also: kneifen unmöglich. Ich muss mich irgendwie aufrappeln, Kräfte sammeln, weitermachen.
Das mit den drei Monaten frei ist wohl doch eine gute Idee. Einmal Kopf frei kriegen, den Marathon laufen und dann weiter im Text.
So weit schön, Yasmin ist dann aus allen Wolken gefallen und gemeint, solche Phasen hätte ihr jetzt demnächst Ex auch immer. Ja großartig. In DIE Kerbe wollte ich nun wirklich nicht hauen.

Also Ratina: nächstes Mal Schnauze halten.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Oh Tannebaum

Bin ja übers Wochenende bei meinen Eltern aufm Dorf. War denn auch laufen (Gott ist das hier finster abends! Straßenlaternen sind wohl nich drin).

Strecke: 13,6 km
Zeit: 92 min, 6:45 /km

Heute dann Tannenbaum kaufen. Ist ja jedes Jahr ne Aktion sondergleichen und es endet immer damit, dass Vattern am Glühweinstand abgegeben wird und Mutti und ich uns streiten, welcher Baum am wenigsten hässlich ist. Dann gibt es ne Runde Punsch für alle, und noch eine, und dann sind irgendwann alle Bäume schön und der nächste wird dann abgesägt.
Die Nachbarn meiner Eltern sind auch dabei, und die einen sind schneller fertig als wir und die anderen noch langsamer. Dann gibt es noch ne Runde Punsch für alle und Bratwurst und man fährt wieder nach Hause, wirft einen Baum bei Oma ab (soll ja auch ein' haben) und ist den Rest des Nachmittags damit beschäftigt, die Lichterkette in die Tanne zu zwirbeln. Endet meistens mit einem cholerischen Anfall von Mutti, aber dieses Jahr nicht, dafür hätte ich mich fast mit der Lichterkette stranguliert. Auch nicht das erste Mal.
Dann noch Kaffee bei Nachbarns (die, die schneller waren als wir) mit Klöben mit Butter.
Da kommt dann tatsächlich auch ein bisschen Weihnachtsstimmung auf, zum ersten Mal in dieser Adventszeit.
Morgen ist dann Klausur, wäre das nicht, könnte ich mich jetzt direkt entspannen. Dafür ist hinterher Mitarbeiterweihnachtsfeier in der Anatomie, da kann ich mir das dann schön trinken. Wobei ich das mit dem Alkohol ja eigentlich grundsätzlich lassen sollte, so als Sportlerin. Ist ja überhaupt gefährlich, betrunken auf ner Weihnachtsfeier - am Ende landet man mit jemandem, den man nie wollte, auf dem Kopierer, oder so.
Ich glaub, ich überleg mir das nochmal. Gerade so in Anbetracht der nicht ganz so attraktiven Anatomin, die sich wegen meines Leopardenkleids neulich so angekuschelt hat.
Andererseits... die Schönheit aus meinem zweiten Präpkurs ist vielleicht auch da. Und kein Kind von Traurigkeit.

Wird lustig. So oder so.



Freitag, 13. Dezember 2013

Drehwurm

Wenn man in einem relativ kleinen Park Runde um Runde läuft, wird man irgendwann echt rammdösig im Kopf.

Könnte aber auch an Pharmakologie liegen!

Strecke: 12,5 km
Zeit: 85 min, 6:48 /km

Sonntag, 8. Dezember 2013

Testrennen II

Heute war denn das Testrennen Nr. II der Winterlaufserie. Ich hab ja gedacht, ich muss doch bescheuert sein, als ich mich an diesem nieseligen, ekligen Dezembermorgen um 6 aus dem Bett wälzte, damit ich noch rechtzeitig vor dem Start Frühstück bekam.
Habe heute dran gedacht, mehr zu essen als beim letzten Mal.
Hat gepasst jetzt: 2 Tassen Kaffee, 2 Scheiben Vollkornbrot mit Belag und ne Banane und kurz vorher noch einen Becher zuckrigen Tee. Merken, war gut.
Dann also viermal um die Runde gerannt, macht in der Summe 20 km.
Zeit: 1:58:20 - d.h. 5:55 im Durchschnitt pro Kilometer. Unter 2 Stunden! Yippiee!
Die Rundenzeiten auf die 5 km - Runde haben mir gefallen: sie wurden von 30:40 bis zu 28:40 stetig schneller. Also nix mit Durchhängen auf die letzten Meter.
Lustig: wie man merkt, wann der Körper auf Fettverbrennung umstellt - auf einmal muss man gefühlt doppelt so viel atmen und dann versteht man auch endlich das mit dem respiratorischen Quotienten von diversen Stoffwechselsubstraten.

Fazit der Veranstaltung: Trainingsstand passt. Weitermachen!

Samstag, 7. Dezember 2013

Beinahe!

... hätte ich Weihnachtseinkäufe gemacht. Blieb dann aber bei Nudeln, Pesto, Kekse, Obst ausm Rewe. Schon der Supermarkt war mit genervten Muttis und ihren brüllenden Blagen bis zum Bersten voll und ich hatte einfach keinen Nerv mehr, noch weiter ins Einkauszentrum Richtung Buchladen vorzustoßen.

Jetzt: Dante's Peak schauen und Biometrie lernen. Ich weiß bloß nicht, was davon mehr Katastrophenfilm ist.
Bin aber immerhin mit Informatik durch.
Super - hatte mich dann so richtig schön da in die Themen eLearning und Telemedizin eingefuchst und jetzt total Lust, DAS neue Anatomie-Lernsystem zu entwickeln. Allerdings eher analog.
Und was ist, ich kann nicht, stattdessen muss ich weiterlernen.

Die besten Ideen habe ich irgendwie immer, wenn die Zeit fehlt, sie umzusetzen. Aber so ein selbstgeschriebenes Lehrbuch... das hätte was.

Gelaufen wird übrigens auch wieder, morgen ist trotz Infekt und Unwetter das zweite Testrennen für den Marathon. 15 oder 20 km, ich kanns vor Ort entscheiden.
Übrigens: morgen sind es noch genau fünf Monate bis zu meinem persönlichen D-Day.... naja... M-Day :-)

Freitag, 6. Dezember 2013

Irgendwas ist immer

Obiger Text stand auf der Postkarte, die mir meine Oma heute schickte. Das Bild: Füße vor einem Klo, heruntergelassene Hose und leere Klorolle im Vordergrund.
Wie passend.

Mein Tag gestern: Leichte Besserung bzgl. Yasmin. Sie hat mir wieder eine ihrer legendären Umarmungen zukommen lassen, eine von der Sorte, die einen nicht nur anfasst, sondern festhält. Und berührt, auch durch viele Lagen Winterklamotten. Eine von diesen Umarmungen, bei denen sie am Ende ihre Wange an meine drückt, eigentlich nur so eine kleine Geste, die sich so bei uns eingeschlichen hat und die trotzdem alles sagt. Ich bin da, ich hab dich lieb.
Mal schauen, wie es weitergeht. Für mich ist aber inzwischen eins klar: diese Freundschaft ist mir so immens wichtig. Wichtiger als der ganze Mist, der passiert ist oder nicht passiert ist. Den sie mir erzählt oder nicht erzählt.

Dann Laufen: ausgefallen wegen akutem Unwetter.

Abends: Stehe unter der Dusche - ist Strom weg. Toll, Sturm, denke ich, warte einen Moment. Passierte nix. Wasser wurde kalt. Raus aus der Dusche, im Bademantel auf den Flur, leider alles dunkel, fast noch ausgerutscht. Im Dunkeln die Sicherung nicht gefunden. Das Feuerzeug auch nicht. Also Wohnungstür auf - Licht im Hausflur an. Liegt wohl doch an meiner Wohnung. Bei offener Tür endlich genug Licht für die Sicherung gehabt, Strom wieder an. Plätschern aus meinem Bad gehört, wieder zurück - ein kräftiger Strahl sprudelt fröhlich aus meinem Durchlauferhitzer. Also Wasser abdrehen. Sicherungen für den Erhitzer rausdrehen. Dabei noch ein Knall und wieder Strom weg. Sicherungen dann also bei Beleuchtung aus dem Hausflur zu Ende rausgedreht.
War ja leider nur halb geduscht, aber was solls. Zum Glück war der Wassertank in meiner Kaffeemaschine noch voll.
Bin trotzdem einmal laut fluchend durch die Wohnung marodiert.
Dafür war der Klempner dann heute morgen mein Held des Tages.


Irgendwas ist wirklich immer.


Dienstag, 3. Dezember 2013

Vitalfunktionen sichern

Momentan läuft gar nichts.
Yasmin hat genug Ärger an ihren eigenen Fronten - sehe sie kaum, und wenn, dann sieht sie so aus, dass ich gleich mitheulen will.
Mit dem Kumpel, mit dem ich sonst manchmal laufen war, hat es gekracht. Er tut mir einfach mal nicht gut und ich kann die Freundschaft so wie sie war nicht weiterführen - nicht, wenn ich selbst gesund bleiben will. Stichwort: Depression, Angstzustände, Rückfall. Hab ich alles durch, brauch ich nicht wieder. Jetzt bin ich die Böse. Okay, die feine Art wars nicht, so die Notbremse zu ziehen. Seh ich ein. Verstehe, dass er sauer ist. Half aber nix. Da musste ich mich jetzt mal selber retten.
Studium: Prüfungen in 14 Tagen. Da brauch ich wohl ne Menge Glück für, aber wenns nicht klappt, dann halt nicht.
Doktorarbeit: Betreuerin, der ich zugesagt hatte, meldet sich nicht. Habe anderes Angebot - verlockend. Dilemma.


Laufen:
Strecke: 6,1 km
Zeit: 37:40 min, 6:10 /km

Nachtrag zu Sonntag

Strecke: 10,1 km
Zeit: 68 min, 6:50 /km

Es lief zäh.
Aber es lief.

Rubrik: nicht totzukriegen.

Freitag, 29. November 2013

Heut ma kurz

Strecke: 8,2 km
Zeit: 53 min, 6:30 /km

Anfang der Woche hatte irgendwie so eine Art Infekt, mit schmerzhaft geschwollenen Lymphknoten und Muskelschmerzen, die durch die letzte Laufrunde nicht zu erklären waren.

Naja. Geht wieder.
Und ich gehe schlafen.

Sonntag, 24. November 2013

Im Schleichgang

Was für ein ekliger Sonntag. Musste mir überlegen, ob ich in die Bibliothek fahre, zu Yasmin. Möglichkeit eins: wir sind unter uns und haben einen wunderbaren Tag zusammen.
Möglichkeit zwei: ihr Kumpel ist da, der mir immer das Gefühl gibt, dass er sie jederzeit haben könnte - das tut dermaßen weh, auch wenn es absoluter Quatsch ist, dass ich deswegen letzten Sonntag schon die Bib vollgeheult habe.
Preisfrage heute morgen im Bett: Ist es schlimmer auf einen Tag mit ihr zu verzichten, als noch so einen Sonntag wie den letzten auszuhalten?
Antwort zwei Stunden später: Nein. Also nicht in die Bib.
Jetzt schlechtes Gefühl - was macht Yasmin, wenn ich nicht da bin? Wir waren immer wie ein altes Ehepaar beim Lernen. Ersetzt sie mich? Oder verlagern wir unsere Beziehung von den Schreibtischen der Bibliothek einfach woandershin?
Oder tut es uns gut, wenn wir nicht immer aufeinanderhängen...
Ich hasse diese Fragestellung.

Hatte gehofft, beim Laufen den Kopf freizukriegen:
Strecke: 16,4 km
Zeit: 1:53:09 h, 6:55 min/km

Half nur so mittel.

Freitag, 22. November 2013

Das Ding mit dem Präpsaal

Ich weiß ja nicht, woran es liegt, aber immer im Präpkurs machen meine Hormone irgendeinen Scheiß. Das war schon im ersten Semester so. Im dritten auch wieder - ich erzählte bereits von der süßen Anatomin, dieser hinreißenden Frau. Habe sie heute gesehen. Schön wie eh und je. Hat jetzt rötliche Strähnen in ihren Haaren. Traumhaft. Hmm. Schmacht. Wie kann man so... wunderschön sein.
Dann der Neurokurs. Da fing der Blödsinn mit Yasmin an.
Und jetzt wieder. Immer noch Yasmin. Die mit ihren unglaublichen Augen. Diese Augen, die alles versprechen... Oah Hilfe. Und dann heute das, ich war sowieso schon hormonell an der Oberkante, da durfte ich mit Anatomiedozentin Nr. 2 präparieren. Nicht ganz mein Fall, aber... meine Güte, sie klebte förmlich an mir dran. Sehr nah dran. Habe Händezittern gekriegt und fast den Nervus radialis durchgeschnitten. Klare Gedanken fassen? Unmöglich.

Also doch wieder laufen, denn man erinnere sich, Adrenalin gewinnt im Hormonquartett.

Strecke: 11,3 km
Zeit: 77:20 min, 6:50 /km
Wetter: 5 °C, trocken

Donnerstag, 21. November 2013

Die Frage nach dem Warum - Grund #3

Habe neulich mal versucht "American Vertigo" zu lesen. Irgendwie hatte ich Appetit auf was mit Inhalt und Intellekt, aber schon beim Vorwort hat sich mein Gehirn aufgeknäuelt und kam mir aus dem Kopf gebröselt.

Man hörte förmlich die Zahnrädchen quietschen.

Grund #3, warum ich laufe: Es ist so. unglaublich. einfach! Alles andere ist kompliziert genug.

Mittwoch, 20. November 2013

War heute Mittwoch?

Oder Dienstag?
Irgendwie krieg ich die Tage nicht mehr auf die Reihe. Passiert mir immer im Präpkurs.

Laufen war ich aber.
Strecke: 8 km
Zeit: 54:30 min, 6:50 /km

Entspannt wars.

Im Gegensatz zum Rest. Yasmin ist anstrengend. Lernen ist alles irgendwie zu viel im Moment und in der Bibliothek wird mir schlecht. Einfach so von allem, was da vorgefallen ist. Oder eben nicht vorgefallen ist. Hauptsächlich aber von den Leuten.
Lerne im Moment also in der Anatomie - vielleicht ein bisschen makaber oder seltsam, aber da fühl ich mich bedeutend wohler.
Tote nerven halt nicht. Tote quatschen dich nicht blöd an. Tote tippen dir nicht auf die Schulter, wenn du dich konzentrierst.
Habe mal mit dem einen Präparator darüber geredet - er meinte, ich soll doch Pathologin werden. Das schlimmste, was er nämlich mal hatte, war ein Bandscheibenvorfall, vom Leichen heben, aber sonst hätten ihm die Verblichenen nie was getan.
Ist was dran.

Sonntag, 17. November 2013

Die Skiunterwäsche ist wieder da.

Oder wie soll man das sonst beim Laufen draußen aushalten. Des is kalt, Mann!

Also heute:
Strecke: 10 km
Zeit: 62:20 min, 6:15 /km
Fühlte mich nicht sonderlich gut - die zweieinhalb Glas Sekt von dem Geburtstag gestern abend hätte ich doch mal besser gelassen. Ich kann nix ab.

Ansonsten: Uni ist zum Kotzen, ich muss lernen und komm nicht voran, Yasmin hat wieder ihre Biestphase und der Rest der Menschheit nervt.
Aber morgen ist Anatomie.
Ich sollte mir mal eine Selbsthilfegruppe für anonyme Präparierkurssüchtige suchen. Oder doch Anatom werden.
Irgendwie ist das das Einzige, was Spaß macht im Moment.
Traurig.


Treff mich Dienstag mit einer Freundin. Das ist aber in der Tat ein Lichtblick.

Donnerstag, 14. November 2013

Kalt, dunkel,...

...auch egal.
Man gewöhnt sich dran.

Strecke: 12,2 km
Zeit: 84:42, 7 /km

Kommt gut, vom Wettkampf nichts mehr in den Beinen gemerkt (ist ja auch 4 Tage her jetzt). Läuft, mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
Noch 5 Monate und 3 Wochen bis zum Marathon.

Sonntag, 10. November 2013

Testrennen I

Heute das erste der fünf Testrennen, die mich über den Winter am trainieren halten sollen.

Strecke: 15 km
Zeit: 1:27:13 h, 5:48 min/km

War ganz gut, ich war ja super glücklich, dass ich im Ziel nach zwei Minuten Pause auch hätte weiterlaufen können.
Und überhaupt: unter 90 Minuten war Zielvorgabe für heute, das hat doch gut gepasst.
Man bedenke: in diesem Jahr im April war ich kaum in der Lage das Tempo da oben über 5 km zu halten. Und das auch nur mit ordentlich leiden und Seitenstechen.

Vermerk fürs nächste Mal: vorher unbedingt noch mehr essen. Hätte es an der Strecke nicht zuckergesättigten Tee gegeben, wär ich ganz schön gekniffen gewesen.

Samstag, 9. November 2013

Geduldsfaden: gerissen

Oder: Aggro-Donnerstag.
Meine Doktormutter hat einen Sockenschuss. Gut, das habe ich gewusst, sie ist nicht ganz lebensfähig und ein kleines bisschen wahnsinnig, aber das ist ja oft so bei genialen Leuten.
Mein letztes Gespräch mit ihr war aber ziemlich gut und vor allem ehrlich, ich hab ihr erzählt, dass ich zwar bereit bin, viel in die Doktorarbeit zu investieren, aber deswegen weder meinen Job in der Anatomie sein lassen noch am Marathontraining sparen werde.
Klingt vielleicht ein bisschen bocklos und faul, aber ich habe schonmal eine vergleichbare Arbeit geschrieben und da am Anfang keine Einschränkungen gemacht hinsichtlich dessen, was ich zu tun bereit bin - am Ende war ich quasi die laborinterne Leibeigene einer echten Arschgranate von Doktorand. Deswegen diesmal gleich Grenzen setzen. Wird dann immer noch Arbeit genug, das mit der Doktorarbeit.
Auf jeden Fall schickte Doktormama mir nachts (!!!) ne Mail, ich sollte am nächsten Tag um 4 bei ihr auftauchen. Habe die Mail natürlich nicht mehr gelesen, auch am Morgen nicht, weil ich um acht im OP sein musste. Auch danach las ich sie nicht, weil ich auf Station musste. Kam dann um 6 müde zu Hause an und fand dort eine angepisste Mail vor, dass ich doch, wenn ich in der Klinik sei, doch mal antraben solle.
Schrieb dann recht nüchtern zurück, wenn sie das möchte, muss sie ein bisschen früher Bescheid sagen, ich sitz ja nicht auf Abruf beim Kaffee trinken.
Bekam dann also einen Termin bei ihr, dachte, du meine Güte, was will die eigentlich jetzt schon? Sie weiß doch, dass ich erst ab Januar in den Arbeitskreis einsteigen kann.
Es war dann so: Sie will so eine Ausstellung zum Weltdiabetestag machen und kam ne Woche vorher auf die Idee, ob ich da nicht ein Poster malen könnte. Mit nem Pankreas drauf oder so. Oder besser gleich dem ganzen Torso.
Nee, klar. Ich musste ihr dann klarmachen, dass sie für ein Bild von der Größe mindestens vier Wochen vorher Bescheid hätte sagen müssen, denn ja, ich nehme Aufträge, hätte aber schon welche, die erst dran sind. Sie guckte ein bisschen belämmert, offenbar war ihr nicht klar, dass meine Bilder nicht ganz unbegehrt sind.
Dann sollte ich anderweitig für ein Torsomodell sorgen - ja nee, klar, und in dem Moment riss mir der Geduldsfaden. Für das anatomische Modell verwies ich sie an den cholerischen Lehrbeauftragten der Anatomie, wohl wissend, dass der die Dinger aus der Sammlung im Leben nicht rausrückt. Okay, war gemein. Für ihre Computerprobleme jagte ich ihr einen Kollegen von mir auf den Hals, der auf sie steht und bei Frauen sowieso und grundsätzlich ziemlich offensiv vorgeht.
Habe ihr dann klargemacht, dass ich belastungsmäßig bis Dezember an der Oberkante bin und dass ich bis Januar nur genau das tun werde, was abgesprochen ist - mich in die Theorie der Doktorarbeit gründlich einarbeiten.
Ich kam danach dann geringfügig vor Restwut rauchend - ich dachte ja, meine Doktormutter wäre nicht so wie mein erster Betreuer - zur Bibliothek zurück, wollte meinen Trainingspartner abholen und noch ne Runde laufen. Lief Yasmin in die Arme, die (Oton!) stolz auf mich war, dass ich mich nicht von dieser Frau habe einwickeln lassen.
Nee Yasmin, ich lass mich nur von einer einwickeln. Leider.
Der Tag: gelaufen.

Freitag, 8. November 2013

Alles wie immer...

...am Donnerstag.

Strecke: 8 km
Zeit: 55 min, also knapp 7 /km
Wetter: kalt und trocken

Dabei: der Kumpel, mit dem ich neulich das Pfützenspringen hatte. Hat sich auch mal wieder erholt.

Sonntag, 3. November 2013

Sonntagstraining

Strecke: 21 km
Zeit: : 2:20:52 h, 6:42 /km
Wetter: kalt und windig

Ich war gar nicht müde hinterher. Kommt gut.

Sonst: habe heute den Tag mit Zeichnen verbracht.
Morgen: Anatomie, fast den ganzen Tag lang.
Schön ist das.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Es wird ja, es wird...

Heute in der Klinik: nochmal Patientin in Neuro begutachten, Anamnese erheben und untersuchen. Heute war ich denn mal dran mit Fragen stellen und in die Augen leuchten und mit dem Reflexhammer malträtieren. Mittlerweile kann ich das sogar einigermaßen und ich hab tatsächlich mal alle Reflexe gekriegt. Auch die am Arm.
So langsam gehts.
Und jipiie, ich hab laut Oberarzt nichts Wesentliches übersehen :-)

Heute beim Laufen:
Strecke: 12,8 km
Zeit: 90 min, 7 /km (brav! Fettstoffwechsel! Aerob und so!)
Wetter: trocken und kalt, angenehm also.

Heute in meinem restlichen Leben:
Yasmin verhält sich annähernd normal.
Brauche trotzdem dringend etwas, das mich von ihr ablenkt. Oder: jemand.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Arterien und Venen

Arterien und Venen sind Blutgefäße. In den einen ist fast immer sauerstoffreiches Blut, in den anderen sauerstoffarmes. Also, im Körperkreislauf ist das so, in der Lunge ist es umgekehrt.
Wegen dieser Tatsache sind Arterien im Buch rot und Venen blau.

Heute, mein Ersti: "Wie unterscheidet man die denn?"
Ich erklärte: "Wenn man die anfässt - Arterien sind dickwandiger, son bisschen wie ne gekochte Makkaroni, Venen sind labbrig."
Er guckt mich groß an: "Aber sehen tut man das nicht?"
Ich: "Nein, die sind nur in den Büchern rot und blau angemalt!"
Er: "Wie? Ist das in echt gar nicht so?"

Nein, ist es nicht. Und Lymphgefäße sind auch nicht grün! Und die Leber ist nicht lila und überhaupt hat nicht jedes Organ eine eigene bunte Farbe, "so wie im Buch."
Kinder, lernt doch einfach mit einem Fotoatlas.

Also, nur um das klarzustellen. Ich hab nichts gegen die Anfänger, irgendwie müssen sie es ja lernen und irgendwo muss das Wissen ja herkommen. Aber das fand ich... süß.

Montag, 28. Oktober 2013

Zeitreise in die Anatomie

Heute morgen auf dem Weg zur Uni hatte ich dieses Lied in den Ohren:



Aus irgendeinem Grund war das mein Soundtrack zum Präparierkurs. Nicht, dass es was damit zu tun hätte, aber ich habe es damals immer gehört und davon geträumt, mit der süßen Anatomiedozentin zu tanzen. Die "süße Anatomiedozentin" war "leider" die gefühlt schönste Frau im Klinikum und konnte sich vor Verehrern kaum retten, und so blieb es aufgrund der Tatsache,  dass die Dame von verliebten Student_innen schon schwer genervt war, beim Anschmachten aus der Ferne.
Im Moment wünsche ich mir dieses Geschmachte allerdings zurück - der Schwachsinn mit Yasmin ist ja noch schlimmer. Heute war sie wieder lieb und süß und kuschelig. Kapier ich nicht! Vor allem nicht nach dem Gebieste letzte Woche.

Aber ich komm vom Thema ab. Präparierkurs. Eine so besondere Zeit, schwer zu erklären für die, die nicht dabei waren. Man hat neben Chemie und Bio das erste Mal das Gefühl Medizin zu studieren, man hat das Gefühl, gar nicht alles lernen zu können und das Gefühl, unter dem Druck, alle Nase lang mündliche Prüfungen bestehen zu müssen, demnächst zusammenzubrechen. Jeden Morgen um acht Antreten an der Leiche, und dann gibt es Anschiss, wenn man a) nicht schnell oder b) nicht sauber genug präpariert. Oder wenn irgendwo noch ein Stückchen Papierwischtuch rumliegt. Oder man seinen Hocker nicht weggestellt hat.
Und dann gibt es diesen Moment, in dem man das erste mal ein Herz in der Hand hat oder wo man einfach hin und weg davon ist, wie die Faszien um die Muskeln herum glänzen. Und siehe da - der ganze Scheiß lohnt sich, das stundenlange Lernen, die halben und ganzen Tage im arschkalten Präpsaal. Rational kann man es nicht erklären, warum es so toll ist, einen Toten zu sezieren und warum die Bauteile des menschlichen Körpers so eine Faszination ausüben. Denn eigentlich ist eine Leiche per se nichts erfreuliches. Aber es ist so.
Und deswegen hab ich auch so geheult, als mein eigener Präpkurs zu Ende war.

Heute durfte ich dann als Tutor wiederkommen. Das war vielleicht komisch, am Anfang gab es die normale Ansage, wie man sich zu benehmen hat und ich fühlte mich wieder wie der kleine Vorkliniker. Gerade frisch im ersten Semester. Heute vor zwei Jahren, ziemlich genau.
Und dann stand ich aufm Saal und zehn Studenten schauten mich erwartungsvoll an. Äh? Achso. Ich muss denen das jetzt erklären, ne? Achja.
Also dann heute mal als Tutor. Ich kam mir merkwürdig vor und allein, dass ich das ganze jetzt ohne Druck habe und nicht mehr für die Testate lernen muss - seeeltsam.
Aber besser als nichts.
Habe dann den Rest des Tages darüber nachgedacht. Über den Klinik-Frust. Über meine Freude an der Anatomie. Wenn ich mir das so überlege - ich würde gar nicht mal unbedingt Anatom werden wollen. Ich möchte schon Ärztin sein. Ich glaube, es war einfach nur diese besondere Zeit des Anatomie-Lernens, das alles das erste Mal sehen und lernen.
Ich hoffe, meine Erstis wissen das zu schätzen, was die da gerade haben. Denk ich aber - ist eine anständige Truppe.

Augenheilkunde danach war dann ziemlich doof.
Ich hing da, Augen zu und erinnerte mich an mein erstes Semester ... und träumte. Von Yasmin. Von der süßen Anatomiedozentin (sie war auch wieder da... und immer noch so schön!). Seufz.

Gelaufen bin ich trotzdem noch, auch wenn ich den ganzen Tag auf den Beinen und völlig gar war.
Strecke: 6,1 km
Zeit: 43:03 min, 7 / km
Wetter: Sturm mit fallenden Ästen
HF: <160

Samstag, 26. Oktober 2013

Hulk hat Hunger!

Dass ich zu einem militanten Kampfschwein werde, wenn ich Hunger habe und nix zu Essen in Reichweite ist, ist normal.
Dass mir heute so eine Attacke das Training verkürzt, nicht.
Habe dann also nach 5 km den schnellstöglichen Heimweg angetreten, denn ich war kurz davor, unschuldigen Passanten ihre Brötchen/Eistütchen/Döner aus der Hand zu reißen oder noch schlimmer, die Passanten selbst zu fressen.

Ein Käsebrot hat das schlimmste verhindert.
Ich gehe jetzt erstmal kochen.

Strecke: 5 km
Zeit: 35 min, 7 /km
Wetter: wunderschön - wenn ich nicht spontan zu Hulk mutiert wäre, hätte das noch ne Stunde so weiterlaufen können.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Goldherbst mit Blau

Ersteres bezeichnet das Wetter, zweiteres meinen Tgaesablauf, ich habe heute mal blau gemacht. War nicht viel los in der Uni, zumindest nichts Klinisches.

Stattdessen:
Strecke: 11 km
Zeit: 72 min, 6:33 /km
Wetter: s.o.
In den Ohren: eine unausgewogene Mischung aus Queen, Neil Diamond, The Baseballs und Vanilla Ninja.

Hatte Mittwoch so ein kleines somatoformes Tief.
Studium ist anstrengend, Yasmin hat wieder ihre Launen und ich hab den Arsch voll Arbeit.

Naja. Geht bergauf.

Wenn ich jetzt noch lerne, langsamer zu laufen, dann bekäme ich meine Ausdauer und meinen Fettstoffwechsel sicherlich auch in diesem Leben noch mal dahin, wo er hinsoll.

Montag, 21. Oktober 2013

Intervalltraining

Das kann man auf dem Sportplatz machen. Oder auf einer Laufrunde, wenn man die ordentlich ausgemessen hat.
Der Weg zur Uni geht aber auch: wenn man um 8 umgezogen auf Station sein soll, aber erst um 7:15 zwei Stadtteile weiter aufwacht, dann hat man ein Problem.
Erstes Intervall: wie ein kopfloses Huhn in der Wohnung herumspringen, sich gleichzeitig anziehen und Sachen wie Reflexhammer suchen.
Beim Zähneputzen durchschnaufen.
Zweites Intervall: Galopp zur U-Bahn.
Pause im Zug. Sind nur ein paar Stationen.
Drittes Intervall: Feststellen, dass der Bus gerade weg ist - im zukünftigen Marathonrenntempo zur Klinik. Unterwegs mehrere Jogger überholt. Nett.
Pause im Klinikfoyer - mal kurz sowas herstellen wie eine Frisur. SO kann ich ja nicht dem Stationsarzt unter die Augen kommen...
Viertes Intervall: Zur Station hetzen - und die liegt im fünften Stock (der Aufzug kommt erst übermorgen...).
Und siehe da: Pünktlich.

...

Wer nicht da ist, ist der Arzt.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Die Frage nach dem Warum - Grund #2

Freitag vor der Party hatte ich nochmal ein ziemlich konstruktives Gespräch mit Yasmin und ich fange an, langsam Hoffnung zu kriegen, dass zwischen uns doch noch nicht alles komplett Schrott ist. Danach hat sie mich umarmt und über Yasmins Umarmungen habe ich ja letzten Sonntag schon so einen Sermon losgelassen.

Habe mich heute mit ihr in der Bibliothek getroffen. Das war schon mal eine Leistung, schließlich ist das der Ort, an dem zwischen uns alles so eskaliert ist.
Zweite großartige, oder eher bescheuerte Leistung des Tages: Yasmin hat mich an sich Neurostatus üben lassen. Kraftprüfung aller wichtigen Muskelgruppen, Sensibilitätsprüfung, Reflexe und so weiter. Bei der Kraftprüfung der Oberarmflexoren ist sie mir in die Arme gerutscht.
Die kleine Konzentration einmal ins Großhirn, bitte.


Als Kind spielte ich für mein Leben gern Autoquartett, oder noch besser, Quartett mit Fliegern. So ein richtiges Mädchen war ich schon da nicht und Kampfjets und Rennautos haben mich halt begeistert.
Mein Körper spielt immer noch Quartett, aber mit Hormonen und Neurotransmittern. Wenn meine Eierstöcke was wollen (Östrogen!), haben Glutamat und GABA und Acetylcholin (und wie sie alle heißen) im Großhirn SENDEPAUSE. Östrogen wäre im Fliegerquartett mindestens die Concorde - sieht gut aus, ist flott unterwegs und schlägt fast alles andere. Ist aber auch mal ziemlich abgestürzt. Die Absturzzahlen stehen bloß nie mit drauf auf der Quartettkarte...
Was also tun? Meine Eierstöcke haben die Karte mit der Concorde / dem Östrogen und das rafft alles andere dahin...
Aber ich hab noch ein Ass im Ärmel, oder vielmehr in der Nebenniere: ADRENALIN.
Adrenalin und Östrogen verhalten sich wie Keks und Krümel: Der Krümel schweigt, wenn der Keks spricht!

Grund #2, warum ich laufe:
Bei genügend Adrenalin im Blut hält alles andere die Schnauze.

Deswegen heute:
Strecke: 8,1 km
Zeit: 48:35 min, 6 /km
Wetter: warm und muffig
In den Ohren: Vanilla Ninja.
Gott sei Dank ist die Erholung nach dem Halbmarathon mal abgeschlossen...

Freitag, 18. Oktober 2013

Freitagabend







 Wenn nach einem langen Tag mit Augenheilkunde und Pharmakologie noch die Medizinerparty ansteht.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

"Iiieh die war tief!" - Pfützenspringen für Anfänger

Der heutige Tag sollte so aussehen: ich suche mit einem Freund ein Sportgeschäft auf, wir kaufen Laufschuhe und tragen die dann auf einem 5 km-Kurs bei herbstlichem Sonnenschein ein.
Ja, nee.

Der erste Teil passte noch. Ich holte meinen Kumpel nach der Uni ab und wir begaben uns in ein nahegelegenes Sportgeschäft. Eins mit Laufband, wo sie einem die Hacken filmen beim Rennen. Ist für mich nicht ganz unwichtig, meine Sprunggelenke sind ein einziges verknicktes Desaster mit ausgeleierten Bändern. Auf dem Weg dahin regnete es. Naja, das kommt mal vor.
Wir kauften also Schuhe... Und ne Warnweste und Handschuhe und lauter Gedöns für den Winter. Nach dem Einkauf war es fast trocken, wir freuten uns und jeder ging nach Hause, sich umziehen.
Der Plan war: ich lauf zu Hause los und sammel meinen neuen Trainingspartner ein - der fängt ja grad erst an und ich wollte ihn nicht gleich über die volle Distanz schleifen.
Ich streckte also die Nase aus der Tür - igitt! Wind: vorhanden bis stark. Regen: wegen Wind waagerecht in der Luft. Ääähh!
Egal.
Klingel also beim Kumpel, steht der da in Shorts und T-Shirt. Ich mit Trainingsanzug, Mütze und Handschuhen.
Er: "Ich will mir meine Lungenentzündung ja auch verdienen!"
Sprachs und rannte los. Ich hinterher. Meinte dann nur: "Lauf du mal. Mach mal!" Hab mir das ne Weile angesehen. War ziemlich lustig, weil - war ja schon dunkel und Pfützen mit Laub erkennt man nicht immer.
Gelegentlich hörte man also ein lautes Platschen und denn quiekte einer "Iiieh tief!!"
Besonders im dunklen Park war das ganze schwer unterhaltsam.
"Huaahhh!" (...Matsch!)
"Gut, dass diese Schuhe Schweiß nach außen transportieren. Schweiß und Pfützen."
"Vor allem Pfützen."
Auf jeden Fall habe ich beim Laufen noch nie so gelacht wie heute. Und immerhin haben wir die Schuhe eingelaufen. Und eingemoddert.

Strecke: 12,2 km
Zeit: 82 min
Wetter: saumäßig

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Stehen ist auch Sport

Das könnte jetzt ein Post über läuferisches Drückebergertum werden - aber so meinte ich das nicht. Ich hatte bloß meinen ersten Tag im OP. Vier Stunden rumstehen.
Beginn: acht Uhr, Frühstück fiel angesichts dieser Un-Uhrzeit aus.
Titel der Vorführung: Beheben einer Spinalkanalstenose, Entfernen eines Tumors
Problem: Mundschutz (dahinter ist weniger Sauerstoff als davor... ich schwörs), Hunger, Blase voll.
Erfolg: nur zweimal im Weg rumgestanden, nicht angebrüllt worden, nicht versehentlich was Steriles angefasst.
Ich mag Neurochirurgie. Sogar die Chirurgen waren freundlich (das soll auch nicht immer so sein).

Später: Vorlesung Augenheilkunde. War eine einzige Werbeveranstaltung für einen bestimmten Laser und der Prof hat irgendwie einen Gottkomplex.
Dann noch: Neuropathologie, Hirnsektion. Nix gefunden außer ein paar alten Infarkten.

Laufen ist morgen wieder dran. Erst neue Laufschuhe ausgucken und die dann mal einlaufen.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Wenn ich mal groß bin...

... werde ich Hirnchirurgin!
Heute erstmalig auf einer neurochirurgischen ITS Unterricht gehabt. Gleich mal den Doc gefragt, wie man dahinkommt. Erst Neuro und dann Chirurgie oder umgekehrt oder wie...?
Tatsächlich ist es eine eigene Facharztausbildung, das wusste ich gar nicht. Er meinte dann, ich könnte mich im Frühjahr mal wegen ner Famulatur melden und wenn mir das gefällt, soll ich zusehen, dass meine Doktorarbeit fertig wird, der Chef nimmt am liebsten Ärzte, die das schon hinter sich haben.
Auch gut, so bin ich wenigstens mal wieder motiviert, mich mit dem ganzen Elend auseinanderzusetzen.

Der Rest liegt im Argen. Stress mit Yasmin. Backe mir ein Blech Schokomuffins zum Abendessen. Wie frustriert kann man sein?!
Zum Glück setzt das bei mir nicht an. Echt mal.

Montag, 14. Oktober 2013

Jetzt neu! (+ Regenerationsgeschleiche II)

Neu in der Klinik: Ich!
Problem: ich habe keine Ahnung. Und damit meine ich nicht, dass ich nicht weiß, was das Problem ist, sondern dass ich schlicht und ergreifend nichts weiß. Auf meinem Physikum kann ich mir also ein Ei braten.
Von daher: gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie keine 4000 Mark ein, gehen Sie direkt ins Gefängnis, äh, die Bibliothek.

Neu in der Bib: Horden von marodierenden Erstsemestern, die in der Anatomieabteilung herumwüten, selbige komplett ausräumen und völlig hypertroph im Schnitt mit geschätzten zehn Kilo Papier im Arm davonziehen. In zwei Wochen haben die Kleinen ihre erste Leiche zu präparieren!

Strecke heute: 6,2 km
Zeit: 43 min
Wetter: goldherbstlich
In den Ohren: eine Mischung aus dem Soundtrack von Greys Anatomy, Staffel I und meinem persönlichen Soundtrack des Präparierkurses.

Mittendrin gewünscht, die Regenerationsphase wäre mal durch, ich wäre so gern mal ein paar Kilometer richtig gerannt.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Die Frage nach dem Warum - Grund #1

Liebste Yasmin,
Du umarmst mich nicht einfach. Du hältst mich. Mich und meine ganzen Fehler, Ängste und meine inneren Schützengräben. Du tust das mit so viel Kraft und Empathie, dass ich es dir glauben möchte, dass ich wirklich und ehrlich glauben möchte, dass du es ganz genauso meinst, wie es sich anfühlt. In deinen Armen kann ich nicht an dir zweifeln. Dass ich das aber tun müsste, wenn ich weiter Wert darauf lege, unverletzt zu bleiben, habe ich in letzter Zeit schmerzhaft gelernt.
Es wäre eine Lösung, wenn du mich nicht mehr berührst. Ich könnte die Distanz wahren, die ich für meine geistige Gesundheit so dringend vonnöten hätte. Zumindest wäre es dann eine Lösung, wenn ich dich nicht so bräuchte, wie ich es tue. Unangenehm, aber wahr: ich kann nicht ohne dich.
Das Problem ist also nicht, dass du mich hältst. Das Problem ist, dass du immer wieder loslässt. Das kann ich dir noch nicht einmal vorwerfen, das ist schlicht und ergreifend eine Tatsache.
(...)
Deine Ratina

Grund #1, warum ich laufe:
Nach 10 km ist mir so ein Scheiß wie oben beschrieben für den Rest des Abends egal.
Nach 20 km hält das Gefühl bis in den nächsten Tag hinein.

Samstag, 12. Oktober 2013

Regenerationsgeschleiche

Strecke: 8 km
Zeit: 56 min, 7 /km
Wetter: siehe vorhin - feuchtnieselig, eher warm.
In den Ohren: Vanilla Ninja, die singen so schön von Verrat und Verzweiflung. Wobei, vielleicht sollte ich mir die zukünftig für die schnelleren Touren aufheben.

Alles ganz entspannt also und wehgetan hat auch nichts. Braver Bewegungsapparat.

Sauwetter am Samstag

Wochenende, draußen bunte Blätter und feinsprühender Nieselregen.
Letztes war besser: trocken und Halbmarathonpremiere (2:11:38, nicht üppig, aber nach 6 Monaten Training, in denen sich noch ein Physikum versteckte, vollkommen akzeptabel)
Die Woche dazwischen war Pause angesagt. Ich habe mal gelesen, man soll nach einem Rennen so viele Tage Pause machen wie es in Meilen lang war. Das wären dann ungefähr zwei Wochen. Also eine Woche Beine hoch, in der zweiten werde ich mich mal wieder im regenerativen Schleichtempo um den Block schieben.
Damit wäre ich dann wieder beim feinsprühenden Nieselregen - der wird mich gleich begleiten.
Ich sollte mich mal nicht so haben, die Premiere beim ganzen Marathon ist nächstes Frühjahr, das heißt zweierlei: Winterpause ist nicht und im Zweifelsfall findet das Rennen dann auch bei Schietwetter statt.

Damit wäre dann fürs Erste auch alles Wichtige gesagt: dies wird ein Blog über meine Marathonvorbereitung undmich hoffentlich für die nächsten sieben Monate begleiten.